Ferritin ist das Speichereiweiß für Eisen.
Ferritin bildet eine Hohlkugel, in der tausende Eisenionen (in Form einer
Phosphatverbindung) Platz haben.
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Ferritinmodell:
Die roten Ferritineiweiße umhüllen das Eisen (blau), das die Zelle in freier Form
schädigen könnte. |
Ferritin ist überwiegend im Inneren der Zellen (besonders der
Leber, der Milz und des Knochenmarks) vorhanden. Nur ein kleiner Teil des Ferritins
gelangt auch in die Blutflüssigkeit. Glücklicherweise ist dieser Anteil dem
gespeicherten Eisen proportional, d.h., hat man viel Eisen gespeichert, ist das Ferritin
in der Blutflüssigkeit hoch, hat man aber einen Eisenmangel, ist Ferritin niedrig. Man
erkennt also durch Bestimmung des Ferritins im Blut, ob ein Eisenmangel oder ein
Überschuss vorliegt.
Die Einführung der Ferritinbestimmung bedeutete einen wesentlichen Fortschritt, da man
das Speichereisen davor nur nach Knochenmarks- oder Leberprobenentnahme bestimmen konnte.
Während ein niedriges Ferritin praktisch immer einen Eisenmangel anzeigt, ist ein
normales oder hohes Ferritin leider nicht eindeutig: Bei einer Reihe von Tumoren ist
Ferritin unabhängig vom Speichereisen erhöht. Da diese Erhöhung mit der Ausbreitung und
Aktivität des Tumors parallel verläuft, kann man Ferritin auch zur Verlaufsbeobachtung
von malignen Tumoren verwenden. Als Tumorsuchtest ist es ungeeignet.
Auch bei Leberschäden (z.B. Leberzirrhose), Infektionen und Entzündungen kann das
Ferritin unabhängig vom Speichereisen erhöht sein.
Typische Eisenmangelbefunde
Transferrin erhöht, Ferritin erniedrigt, Eisen erniedrigt. Wobei der Eisenbefund der unverlässlichste
Wert ist. Er unterliegt verschiedensten Einflüssen, kann daher von Untersuchung zu
Untersuchung sehr unterschiedlich sein. Man darf sich bei Feststellung eines Eisenmangels
nicht vom Eisenwert täuschen lassen. Die Messung von Transferrin, Ferritin und ev.
löslichen Transferrin-Rezeptoren ist dafür bedeutsamer.
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