Unterstützer der Website

  

SCHEMA DES EISENSTOFFWECHSELS


  
zurueck.gif (1714 Byte)

eisenstw.gif (39570 Byte)

  

1. Die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung

Eisen in der Ernährung
Eisen ist ein für uns lebenswichtiges Element, das wir mit der Nahrung aufnehmen müssen. Wir verlieren täglich ca. 1mg Eisen, Frauen etwas mehr. Diese Menge muss ersetzt werden. In Phasen des Wachstums und der Schwangerschaft ist unser Bedarf weit höher, er kann dann kaum allein aus der Nahrung gedeckt werden.
Eisen kommt in den meisten Nahrungsmitteln vor: in Obst, Gemüse; etwas mehr im Fleisch, sehr viel in Leber, nur sehr wenig in Milch und Milchprodukten (Anmerkung: Spinat hat nicht wesentlich mehr Eisen als z.B. Kopfsalat. Noch dazu sind im Spinat auch die Eisenaufnahme blockierende Stoffe enthalten. Generationen von Kindern wurden also umsonst gequält).
Bei Männern reicht der Eisengehalt bei normaler Ernährung meist aus, um den Bedarf zu decken. Bei Frauen ist dies nicht immer so. Einerseits haben sie aufgrund der monatlichen Blutungen einen höheren Bedarf, andererseits nehmen sie auch weniger Nahrung zu sich. Blutarmut wegen Eisenmangels (Eisenmangelanämie) ist deshalb bei Frauen häufig.

Die "Aufbereitung" von Eisen
Wichtig ist aber auch, dass in der Nahrung verschiedene Eisenformen vorkommen. Die reduzierte Form des Eisens (Fe2+) ist weit besser im Darm aufnehmbar als die ("stärker") oxidierte (Fe3+). Im Fleisch ist ein hoher Anteil gut aufnehmbaren Eisens, während in Obst und Gemüse mehr schlecht aufnehmbares Eisen vorhanden ist. Für die Aufnahme pflanzlichen Eisens hilft die Magensäure des Magens, Vitamin C (z.B. in Fruchtsäften) und gleichzeitige Fleischaufnahme. Die Magensäure löst Eisenverbindungen auf und das Vitamin C hilft, Fe3+ in das besser aufnehmbare Fe2+ umzuwandeln.

 

2. Die Aufnahme von Eisen aus dem Darm

Eisen wird vorwiegend im oberen Dünndarm (Zwölffingerdarm und Jejunum) in die Schleimhautzellen aufgenommen. Von den 10 - 20 mg, die wir pro Tag zu uns nehmen, wird aber nur ein Bruchteil (10-15%) aufgenommen. Das liegt einerseits daran, dass, wie oben erwähnt, ein großer Teil des Eisens in schlecht aufnehmbarer Form vorliegt, andererseits gibt es aber auch einen wichtigen Regulationsmechanismus der Darmschleimhaut, der dafür sorgt, dass nur soviel Eisen aufgenommen wird, wie benötigt wird.
Wenn dieser Regulationsmechanismus (auch Mukosablock, also Schleimhautblock genannt) nicht funktioniert, führt das zur Eisenüberladung des Organismus und dadurch zu Schädigungen der Leber, der Bauchspeicheldrüse und zu Braunverfärbung der Haut ("Bronzediabetes"). Diese Krankheit ist eine relativ häufige Erbkrankheit. Man nennt sie Hämochromatose.

 

3. Transport des Eisens im Blut

Eisen wird im Blut fast ausschließlich an Transferrin gebunden transportiert. Eine wichtige Funktion des Transferrins ist es, Eisen zu den Zellen zu bringen, die Eisen benötigen. Diese Zellen bilden an Ihrer Oberfläche eine Andock-Station für Transferrin, den Transferrinrezeptor. Die Vorstufen der roten Blutkörperchen, die zum Aufbau des roten Blutfarbstoffs sehr viel Eisen benötigen haben sehr viele Transferrinrezeptoren an ihrer Oberfläche. Reife rote Blutkörperchen, die ja kein Eisen mehr brauchen, haben keine.

 

4. Verwendung des Eisens als Funktionseisen

Wir nehmen Eisen auf, weil wir es für bestimmte Zellfunktionen brauchen.

  • Der größte Eisenanteil findet sich in den roten Blutkörperchen. Eisen bildet dort einen zentralen Bestandteil des roten Blutfarbstoffes, des Hämoglobins, der ja für den Transport von Sauerstoff sorgt. Im Hämoglobin befindet sich der größte Teil des Körpereisens, etwa 2500 mg.
  • Auch im Muskel haben wir einen Eiweißstoff, der Eisen enthält und für die Sauerstoffspeicherung im Muskel sorgt: das Myoglobin.
  • Einen wichtige Aufgabe bei der "Verbrennung" von Nahrung haben die sog. Zytochrome. Auch in diesen ist Eisen enthalten.

 

5. Das Speichereisen

Ein großer Teil des im Körper befindlichen Eisens wird in den Eisenspeichern als Ferritin und Hämosiderin abgespeichert. Besonders in der Leber, der Milz und im Knochenmark wird Eisen gespeichert. Insgesamt zwischen 500 und 2000 mg.

 

6. Die Eisenwiederverwertung

Rote Blutkörperchen leben nur etwa 120 Tage. Nachher werden sie von Fresszellen besonders in der Milz abgebaut. Ihr Eisen wird aber wiederverwertet und größtenteils wieder ans Blut abgegeben. Dieser Recycling Vorgang ist unbedingt notwendig, denn er betrifft 25 mg Eisen pro Tag. Viel mehr als wir über die Nahrung aufnehmen könnten.

 

7. Eisenverluste

Die normalen Eisenverluste betragen ca. 1 mg pro Tag, vorwiegend im Stuhl. Bei Frauen kann dieser Wert durch die Monatsblutung auch doppelt so hoch sein. Und genau diese Menge müssen wir wieder aus der Nahrung aufnehmen.

Nehmen wir weniger auf als wir ausscheiden, kommt es zum Eisenmangel. Die häufigste Ursache hierfür sind Blutverluste. Schon 4 ml Blutverlust pro Tag (ein Teelöffel) bedeuten einen Verlust von ca. 2 mg Eisen und können so auf die Dauer zu einem Eisenmangel führen. Dies ist eine Blutmenge, die bei Verlusten im Stuhl kaum bemerkt wird. Bei jedem Eisenmangel ist daher ein Blutverlust im Stuhl durch Spezialuntersuchungen (Hämoccult, mindestens 3 x durchführen!) zu überprüfen.

 

Symptome des Eisenmangels:

  • Blutarmut (Anämie) mit kleinen roten Blutkörperchen (=MCV niedrig)
  • Veränderungen der Fingernägel (angedeutet konkav, also löffelförmig)
  • Entzündungen der Zunge, Schluckstörungen
  • Abnorme Lust, bestimmte Dinge zu Essen (Geophagie: Erde, Pagophagie: Eis)

Eisenmangel ist eine sehr häufige Erkrankung.

 

 

Wichtige Hinweise: Die Website kann Ihnen nur einen allgemeinen Überblick bieten und Orientierungshilfe sein. Allgemeine Informationen können Ihren Arzt nicht ersetzen, da nur er Ihre individuelle Situation beurteilen kann. Anregungen für Verbesserungen, Ergänzungen oder interessante Themen nehmen wir gerne an, individuelle Anfragen können leider nicht beantwortet werden. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Die in med4you dargestellten Informationen dürfen auf keinen Fall als Ersatz für professionelle Beratung oder Behandlung durch approbierte Ärzte angesehen werden. Der Inhalt von med4you kann und darf nicht  zur Diagnosestellung oder zum Durchführen von Behandlungen verwendet werden. Bitte Nutzungsvereinbarungen lesen. Reproduktionen gleich welcher Art, die über die private Nutzung hinausgehen, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
 

E-Mail: med4you@compuserve.com

Letzte Änderung 2002-01-14

zurueck.gif (1714 Byte)