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Lymphozyten ÜbersichtUniv.Prof.Dr.med. Wolfgang Hübl |
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NAMEDer lateinische Ausdruck Lympha heißt klares Wasser. Die Lymphflüssigkeit des Körpers ist im Gegensatz zum Blut klar. Sie fließt im Lymphgefäßsystem zu dem auch die Lymphknoten gehören. In den Lymphknoten sind vorwiegend Lymphozyten. |
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KURZINFO
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REFERENZBEREICH
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ERHÖHUNG (=LYMPHOZYTOSE)Absolute Lymphozytosen (4,0 G/l)Bestimmte Infektionen Keuchhusten, Mononukleose (Morbus Pfeiffer, Kissing Disease), Zytomegalievirusinfektion, Hepatitis A/C/E, Akute Infektiöse Lymphozytose, Dengue-Fieber, Angeborene Syphilis, Toxoplasmose, schwere Malaria bei Kindern Akute Stressbelastungen Kurzfristige (<24h) Erhöhungen nach Stress (Infarkt, Verbrennung, Unfall) Glucocorticoidmangel Nebennierenrinden-Unterfunktion, Unterfunktion des Vorderlappens der Hirnanhangsdrüse (Glucocorticoidmangel führt zu Lymphozytose) Manche Raucher entwickeln Lymphozytose (sog. "persistierende polyklonale B-Lymphozytose", meist Frauen). Anm.: Generell führt Rauchen nicht zu Lymhozytosen, nur in diesen speziellen Fällen. Nach Milzentfernung Castleman-Erkrankung (Selten. Lymphknotenschwellung, ev. Fieber und Gewichtsverlust. Meist unbekannte Ursache) Nach Transplantationen Lymphocyte-Variant-Hypereosinophiles Syndrom (Lymphozyten und Eosinophile Granulozyten erhöht) Selten bei Tumoren des Thymus ("Thymusdrüse" liegt hinter dem oberen Brustbeinabschnitt) Medikamente DRESS-Syndrom ("Unverträglichkeit" mit Ausschlag und Eosinophilie im Blut), Antipsychotika (z.B. Neuropleptika), Glucocorticoiddauerbehandlung (am Morgen vor nächster Einnahme Lymphozytosen möglich) Bösartige Bluterkrankungen mit neoplastischer Vermehrung der Lymphozten. Z.B. Chronisch Lymphatische Leukämie (CLL), Prolymphozytenleukämie (PLL), Mantelzelllymphom (IC), Haarzellleukämie (HZL) u.a. Anmerkung: Das Ergebnis einer Automatenzählung kann auch bei akuten lymphatischen oder sehr unreifen akuten myeloischen Leukämien eine Lymphozytose ausweisen. Nur Relative LymphozytosenMumps, Dreitage-Fieber (=Exanthema subitum), Windpocken, Polio, Typhus, Brucellose, Leishmaniose, Kikuchi-Fujimoto-Erkrankung, Hyperthyreose, Typhus, Autoimmunerkrankungen, eventuell Masern, Röteln.Anmerkung: Relative Erhöhungen der Lymphozyten (angegeben in % der weißen Blutkörperchen) entstehen natürlich nicht nur durch echte Vermehrung der Lymphozyten sondern auch (und zwar sehr häufig) durch die Verminderung der anderen weißen Blutkörperchen. |
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VERMINDERUNG (=LYMPHOPENIE)Masern, Gelbfieber Manche Lymphome, bes. Hodgkin (Lymphdrüsenkrebs) Zollinger-Ellison Syndrom, Zoeliakie, Whipple'sche Erkrankung (absolut wegen Verlust in den Darm) Nebennierenrindenüberfunktion, Kortikoidtherapie (je nach Zeitpunkt der Blutabnahme) Immunmangelsyndrome inkl. AIDS (absolut) Nierenversagen (Urämie), Nephrotisches Syndrom Systemischer Lupus erythematodes (SLE, absolut und relativ) Sarkoidose (absolut) Multiple Sklerose, Guillain-Barré Syndrom (absolut und relativ) Myasthenia gravis (absolut) Nach Bestrahlungen (absolut) Proteinmangelernährung (absolut) Bei folgenden Medikamenten wurde eine Verminderung der Lymphozyten beobachtet: Cyclosporin (Immununterdrückung), Kortikoidtherapie (z.B. Prednison: wenige Stunden nach der Gabe Abfall, bei langfrsitiger Therfapie auch Erhöhungen vor nächste Einnahme möglich) u.a. Hinweis: Relative Verminderungen der Lymphozyten (angegeben in % der weißen Blutkörperchen) entstehen natürlich auch bei jeder starken Vermehrung der anderen weißen Blutkörperchen. |
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