Eine Verminderung der CD4+ T-Lymphozyten ist ein
Hinweis auf eine Immunschwäche. Dir häufigste Ursache einer Immunschwäche ist die
HIV-Erkrankung (AIDS). Bei HIV-Infektion kommt der Messung
der CD4+ T-Zellen daher besondere Bedeutung zu:
Stadieneinteilung
Veränderung der Zellzahl entsprechend den verschiedenen Stadien der Erkrankung
Stadium
Akute HIV Infektion |
CD4-Zellzahl |
Symptome |
I: Akute HIV Infektion |
normal |
Virusinfekt |
II: Latenzzeit |
normale |
Keine |
III: Lymphadenopathiesyndrom |
vermindert |
vergrößerte Lymphknoten |
IV A: AIDS-related complex |
<400/µl |
zunehmende Immunschwäche, leichtere Infektionen |
IV B-E: AIDS |
<400/µl |
schwere Infektionen, Tumoren |
Risikoabschätzung
Abschätzbarkeit des Risikos auf Verschlechterung der HIV-Erkrankung
Je geringer die Anzahl der CD4+ T-Zellen desto schlechter ist die Prognose.
Infektionsvorbeugung
Eine überaus große Bedeutung hat die CD4+ T-Zellzahl bei HIV-Patienten für Entscheidung
über den Beginn einer Infektionsvorbeugung.
Fällt die CD4+ T-Zellzahl unter bestimmte Grenzen, muss gegen verschiedene Erkrankungen
eine vorbeugende medikamentöse Therapie eingeleitet werden.
So wird zum Beispiel eine Vorbeugung gegen Pneumozystis carinii
Pneumonie (Lungenentzündung) bei Werten unter 200 CD4+ T-Zellen pro Mikroliter empfohlen.
Ähnliche Empfehlungen gibt es für andere Infektionskrankheiten (National Institutes of
Health und Center for Disease Control, USA)
Verminderungen des CD4/CD8-Verhältnisses sind
ferner beschrieben bei:
systemischer Lupus Erythematodes mit Nierenschaden, Verbrennungen (auch Sonnenbrand),
Akute Virusinfekte (Epstein-Barr Virus / Kissing disease / Infektiöse Mononukleose,
Zytomegalie, Herpes, Masern), akute Toxoplasmose, Graft-versus-Host-Erkrankung, intensives Training,
Myelodysplasien, T-Zellleukämien mit CD8+ Leukämiezellen.
Auch bei Tumoren, bei Bestrahlungs-, Chemo- und Cortisontherapien sind verminderte
CD4/CD8-Verhältnisse beschrieben.
Siehe auch unter Lymphozytensubgruppen. |