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Lymphozytensubgruppenbestimmung
("Immunstatus") - Übersicht
Univ.Prof.Dr.med. Wolfgang Hübl

Zur ausführlicheren Beschreibung

KURZINFO:
Mit Hilfe des Mikroskops kann man die weißen Blutkörperchen in Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten unterteilen. Die Lymphozyten sind im Rahmen der Abwehr besonders für die Entfernung von Viren, Tumorzellen aber auch für die Produktion der Antikörper zuständig. Man fand bald heraus, dass die im Mikroskop relativ einheitlich wirkenden Lymphozyten aus verschiedenen Untergruppen (Subgruppen) bestehen: B-Zellen, T-Zellen, Natural Killerzellen (NK-Zellen)*.
Mit Hilfe der Durchflusszytometrie kann man diese Subgruppen im Blut eines Menschen bestimmen. Neben den Subgruppen kann man auch den Aktivierungszustand der T-Zellen messen.

*Die "natürlichen Killerzellen" haben ihren Namen davon, dass sie Tumorzellen und Virusinfizierte Zellen ohne vorhergehende Immunisierung, also "beim ersten Antreffen" töten können.

   
REFERENZBEREICH:
Die Lymphozyten eines gesunden Erwachsenen sind zu etwa 70% T-Lymphozyten, 15% B-Lymphozyten und zu 15% Natural-Killerzellen.
Die T-Lymphozyten unterteilen sich in CD4+ Zellen (auch Helperzellen genannt, ca. 40% der Lymphozyten) und CD8+ Zellen ("Suppressorzellen", besser zytotoxische T-Zellen genannt, ca. 30%).
Die oft angegebene CD4/CD8-Ratio beschreibt das Verhältnis von CD4+ zu CD8+ T-Zellen (Normalwert etwa 1.4). Sie wird manchmal auch als T4/T8 oder als Helper/Suppressor Ratio bezeichnet.
Im Normalfall sind nur wenige T-Zellen aktiviert (ca. 7% der Lymphozyten; erkennbar durch HLA-DR auf der T-Zelloberfläche).

Detailliertere und altersbezogene Referenzbereiche

   
  Hinweis: aus isolierten, leichten Erhöhungen oder Erniedrigungen von Laborwerten kann man in den allermeisten Fällen keine Schlussfolgerungen auf irgendeine Erkrankung ziehen. Liegen also nur leichte Veränderungen vor, muss keineswegs irgendeine der nachfolgend genannten Erkrankungen oder Veränderungen vorliegen!
T-ZELLEN:
Vermehrung der T-Zellen bei manchen Infektionen, Leukämien, bestimmten Hormonstörungen.

Verminderung der T-Zellen bei bestimmten Infektionen und Immundefekten.

Vermehrung der CD4+ T-Zellen bei manchen Autoimmunerkrankungen, manchen T-Zellleukämien.

Verminderung der CD4+ T-Zellen bei Immunschwächekrankheiten, manchen Virusinfektionen.

Vermehrung der CD8+ T-Zellen bei manchen Virusinfektionen, manchen T-Zellleukämien, manchen Allergieformen.

Verminderung der CD8+ T-Zellen bei Vitamin B12 Mangel, Verbrennungen, manchen Autoimmunerkrankungen.

Erhöhung der CD4/CD8-Ratio:
Rheumatoide Arthritis, Insulin-abhängiger Diabetes mellitus, Systemischer Lupus erythematodes ohne Nierenschaden, Primär Biliäre Cirrhose, Atopische Dermatitis, Sezary Syndrom, Psoriasis, Chronische Autoimmunhepatitis, Multiple Sklerose im akuten Schub. Deutliche Erhöhungen findet man bei chronischen CD4+ T-Zellleukämien.


Erniedrigung der CD4/CD8-Ratio:
Systemischer Lupus Erythematodes mit Nierenschaden, Verbrennungen (auch Sonnenbrand), Akute Virusinfekte (Epstein-Barr Virus / Kissing disease / Infektiöse Mononukleose, Zytomegalie, Herpes, Masern), Graft-versus-Host-Erkrankung, intensives Training, Myelodysplasien, T-Zellleukämien mit CD8+ Leukämiezellen.
Auch bei Tumoren, bei Bestrahlungs-, Chemo- und Cortisontherapien sind verminderte CD4/CD8-Verhältnisse beschrieben.

 

   
B-ZELLEN:
Vermehrung der B-Zellen vor allem bei B-Zelllymphomen (bösarite Erkrankungen der Lymphknoten) und Leukämien (Blutkrebs), bei manchen Autoimmunerkrankungen (z.B. Rheumatoide Arthritis).

Verminderung der B-Zellen bei Immunschwächeerkrankungen.

 

   
NK-ZELLEN:
Vermehrung der NK-Zellen bei Leukämien der NK-Zellreihe und einer Vielzahl sehr unterschiedlicher Erkrankungen.

Verminderung der NK-Zellen z.B. bei kalorienarmer Diät, Rauchen.

 

Zur ausführlicheren Beschreibung

 

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Letzte Änderung 2004-06-11

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