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Anti-erythrozytäre Antikörper /
"Antikörper-Screening" - Übersicht
Univ.Prof.Dr.med. Wolfgang Hübl
 
KURZINFO:
Normalerweise hat man nur Antikörper gegen die AB Antigene fremden Blutes ("reguläre" Antikörper). Z.B. hat jemand mit Blutgruppe B anti-A im Serum, Blutgruppe A hat anti-B und Blutgruppe 0 hat anti-A und anti-B. Andere Antikörper gegen fremde rote Blutkörperchen (=Erythrozyten) werden als anti-erythrozytäre Antikörper bezeichnet und sind normalerweise nicht vorhanden. Anti-erythrozytäre Antikörper kann man durch Fremdblut, also insbesondere nach Bluttransfusionen oder nach Schwangerschaften entwickeln (Immunantikörper). Sie können aber auch ohne definierbare Ursache entstehen.
   
REFERENZBEREICH:
Normalerweise hat man außer im AB0-System keine anti-erythrozytären Antikörper im Blut. Der Normalbefund ist daher negativ.
   
SCREENING POSITIV:
Anti-erythrozytäre Antikörper können sich entwickeln, wenn man ein oder mehrmals mit fremden roten Blutkörperchen Kontakt hatte. Das kann durch Bluttransfusionen oder in der Schwangerschaft geschehen. Andererseits können die Antikörper auch ohne erkennbare Ursache entstanden sein.
In jedem Fall stellen sie eine Gefahr bei weiteren Bluttransfusionen dar. Werden rote Blutkörperchen transfundiert gegen die man Antikörper hat, kann dies eine mehr oder weniger starke Tranfusionsreaktionen auslösen.
Eine weitere Gefahr ist, dass Antikörper der Mutter bei einer Schwangerschaft auf das Kind übergehen und die roten Blutkörperchen des Kindes  zerstören.
Vorgehen: Ist das Screening positiv schließt man eine Antikörper-Identifizierung an. Kennt man dann den Antikörper, kann man rote Blutkörperchen transfundieren, die von dem Antikörper nicht angegriffen werden.
Außerdem lässt sich dann abschätzen, ob der Antikörper bei einer Schwangerschaft eine Gefahr für das Kind darstellen würde.
   

 

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Letzte Änderung 2003-10-10

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