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Zink - Übersicht
Univ.Prof.Dr.med. Wolfgang Hübl
    
KURZINFO:
Zink ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Der tägliche Bedarf liegt bei etwa 15-20 mg. Es kommt besonders in Fleisch, Leber, Fisch, Milch und Eiern vor. Ballaststoffreiche, kleiereiche Kost kann die Aufnahme von Zink behindern.
Man weiß, dass Zink bei sehr vielen biochemischen Reaktionen des Körpers eine wichtige Rolle spielt, dennoch ist vieles über seine Wirkungsweise und Bedeutung ist noch unklar. Die Lebenswichtigkeit von Zink wurde auch durch eine seltene, erbliche Erkrankung klar, bei der die Zinkaufnahme gestört ist, die sog. Acrodermatitis enteropathica. Dabei kommt es nach dem Abstillen bei den Kindern zu Hautveränderungen an den Körperspitzen (z.B. Finger) und um die Körperöffnungen (z.B. um den Mund), Haarausfall, Durchfällen und Entwicklungsstörungen. Auch die Wundheilung, die Immunabwehr und das Nervensystem sind betroffen. Die Laborbefunde zeigen niedrige Zinkspiegel und eine verminderte Aktivität der Alkalischen Phosphatase. Ohne Zinkgabe verläuft die Krankheit tödlich. Ähnlich schwere Veränderungen kommen vor, wenn bei längerfristiger Künstlicher Ernährung kein Zink enthalten ist.
Viel weniger Klarheit herrscht über die Auswirkungen eines leichten Zinkmangels. Wachstumsstörungen bei Kindern, Infektanfälligkeit, Durchfallanfälligkeit, verzögerte Wundheilung, Nachtblindheit,  Geschmacksschwächen, Hautveränderungen (Neurodermitis, Akne, Ekzeme) und Haarausfall werden als mögliche Folgen angesehen.
Auch die Erkennung eines leichten Zinkmangels ist sehr schwierig. Es ist noch nicht klar, ob die Bestimmung von Zink in Haaren, der Blutflüssigkeit, im Vollblut oder in bestimmten Blutzellen einen leichten Zinkmangel zuverlässig erkennen lässt. Neuere Methoden (z.B. die Metallothioneinbestimmung) sind in Erprobung.
   
REFERENZ-
BEREICH:
Material Bereich Einheit Bereich Einheit
Serum (Blutflüssigkeit) 0.6 - 1.2* mg/l 9 - 18* µmol/l
Vollblut (Blutflüssigkeit+Zellen) 4.0 - 7.5 mg/l 61 - 115 µmol/l
Harn 0.25 - 0.85 mg/l 3.8 - 13 µmol/l
Harn (24h Ausscheidung) 0.2 - 1.4 mg/24h 3.3 - 21 µmol/24h
Kinder Serum 0.75 - 1.0 mg/l 11 - 15 µmol/l
*Werte im Serum gelten bei normalem Albuminspiegel (=Bluteiweißstoff, an den Zink im Serum gebunden wird)
Serumspiegel sind nach Mahlzeiten vermindert. Morgendliche Spiegel sind höher als abendliche.

Detaillierte, altersabhängige Referenzbereiche
in Blut und anderen Körperflüssigkeiten

 
ERHÖHUNG:
Bei Erhöhungen muss zuerst an analytische Probleme gedacht werden: Verwendung falscher Röhrchen bei der Blutabnahme (aus dem Glas oder dem Gummistoppel kann Zink herausgelöst werden; Beimengungen von roten Blutkörperchen können Serum oder Plasmawerte erhöhen), zinkhaltige Salben können Fersen-Abnahmen bei Kleinkindern verfälschen.
Berufliche Belastung (Metallgießer) und das Trinken saurer Getränke aus zinkhaltigen Gefäßen können zu Zinkvergiftungen führen.
   
VERMINDERUNG:
Acrodermatitis enteropathica (siehe Kurzinfo oben)
Unterernährung
Einseitige Fehlernährung
Aufnahme vorwiegend ballaststoffreicher Kost mit Phytaten (z.B. in der Weizenkleie), die die Zinkaufnahme hemmen
Krankheiten des Verdauungstraktes (Zoeliakie, Morbus Crohn, Morbus Whipple, Darmentfernungen)
Rheumatische Erkrankungen
Akute und chronische (=längerdauernde) Infektionen
Zuckerkrankheit
Längerdauernde Lebererkrankungen (Zirrhose, besonders alkoholische)
Nierenerkrankungen
Kurzfristig nach Verletzungen oder Operationen
   

 

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Letzte Änderung 2003-09-09

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