Der Test diente ursprünglich zur Abklärung eines Vitamin B12 Mangels, wird aber auch zur Überprüfung der
Aufnahmefähigkeit des Dünndarms eingesetzt. Er existiert zwischenzeitlich in vielen
verschiedenen Varianten. Das Prinzip ist aber immer das gleiche:
- In einem ersten Versuch gibt man dem Patienten nur Vitamin
B12 und überprüft, wieviel er davon aufnimmt.
- Im zweiten Versuch gibt man dem Patienten Vitamin B12 und den
Intrinsinc-Faktor. (Der Intrinsinc-Faktor ist ein für die Aufnahme von Vitamin
B12 unbedingt notwendiger Faktor, der vom Magen produziert wird.) Wieder überprüft man,
wieviel Vitamin B12 aufgenommen wurde.
[Die Aufnahme von Vitamin B12 im
Darm]
- Hat der Patient Vitamin B12 schon im ersten Versuch aufgenommen, dann
ist die Funktion des Magens (also die Bereitstellung von Intrinsinc-Faktor) und die
Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm in Ordnung. Den zweiten Versuch kann man sich dann
sparen.
- Hat der Patient beim ersten Versuch kaum Vitamin B12 aufgenommen,
beim zweiten aber schon, dann hat offenbar der Intrinsinc-Faktor gefehlt. Es lag also am
Magen.
- Wurde auch beim zweiten Versuch kaum Vitamin B12 aufgenommen, hat
also der Intrinsinc-Faktor auch nichts genützt, könnte die Ursache des Vitamin B12
Mangels im Dünndarm liegen (Ursachen siehe Vitamin B12).
Wenn auch beim 2. Versuch kaum Vitamin B12 aufgenommen wurde, kann natürlich auch
ein Problem im Dünndarm und bei der
Intrinsinc-Faktor-Produktion bestehen. Dann sollte aber die Zugabe des Intrinsinc-Faktors
die B12 Aufnahme zumindest ein wenig verbessert haben. Um dies zu beurteilen, ist die
weiter unten beschriebene Variante des Schilling-Tests besonders geeignet.
Eine Variante des Tests ermöglicht, beide
Versuche in einem zu kombinieren: man gibt hierzu gleichzeitig Vitamin B12 und an
Intrinsinc-Faktor gebundenes Vitamin B12. Eines enthält das radioaktive Cobalt-58,
das andere das radioaktive Cobalt-57. So kann man bei der Messung zwischen den beiden
unterscheiden und feststellen, ob von dem an Intrinsinc-Faktor gebundenen mehr aufgenommen
wurde. Das spräche für einen Intrinsinc-Faktor-Mangel. |