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Leukämie & Lymphomtypisierung (FACS-Analyse) - Übersicht
Univ.Prof.Dr.med. Wolfgang Hübl
 
NAMEN:
Typisierung wurde die Untersuchung genannt, weil verschiedene Zellen bestimmten Typen zugeordnet, also typisiert werden.

Der Name Durchflusszytometrie kommt daher, dass die Zellen (z.B. des Blutes) bei der Analyse durch eine enge Glaskapillare fließen. Während sie durchfließen werden sie von einem Laser bestrahlt und das entstehende Fluoreszenzsignal wird gemessen.

Der Name FACS-Analyse stammt aus dem Englischen (Fluorescence Activated Cell Sorter). Er stammt daher, dass manche Geräte die Zellen nicht nur einteilen sondern auch sortieren können, also Zelltyp X in Röhrchen 1 und Zelltyp Y in Röhrchen 2 usw. fließen lassen können. Dies findet vorwiegend Anwendung in der Forschung, trotzdem hat sich FACS auch als Name für die reine Analyse eingebürgert.

   
KURZINFO:
Die Tumoren der Blutzellen zeigen oft massive Vermehrungen der weißen Blutkörperchen. Lässt man ein Röhrchen mit Leukämieblut stehen, bildet sich über der Schicht der roten Blutkörperchen noch eine deutliche, weiße Schicht der weißen Blutkörperchen. Daher kommt der Name "Leukämien", den man mit "weißes Blut" übersetzen könnte. Heute kennt man zahllose Untergruppen der Tumoren der Blutzellen. Bösartige Vermehrungen der Lymphozyten werden als Lymphome bzw. lymphatische Leukämien bezeichnet. Die häufigste Leukämie ist die sog. Chronisch Lymphatische Leukämie oder CLL.
Früher beruhte die Diagnose der Leukämien ausschließlich auf der Betrachtung der Zellen unter dem Mikroskop. Heute werden dazu auch noch verschiedene andere Techniken eingesetzt. Eine von diesen ist die Durchflusszytometrie oder FACS-Analyse, bei der die Leukämiezellen mit speziellen Antikörpern markiert werden. Durch diese Antikörper lassen sich die Leukämiezellen meist besser finden und genauer beurteilen als im Mikroskop.
   
REFERENZBEREICH:
Einzelne Zahlen, die bestimmte Grenzen definieren, machen in der durchflusszytometrischen Leukämie- und Lymphomdiagnostik wenig Sinn. Der Untersucher muss aus dem Gesamtbild der angefertigten Analysen zu einer Diagnose bzw. einer Beurteilung kommen.
   
BEDEUTUNG:
Akute Leukämien
Die Durchflusszytometrie ist die Methode der Wahl zur Unterscheidung von akuter lymphatischer (ALL) und akuter myeloischer Leukämie (AML).
Bei der ALL hat die Durchflusszytometrie überdies entscheidende Bedeutung für die Einteilung in die verschiedenen Untergruppen. Dies wiederum ist für die Art der Behandlung und für die Vorhersage des Verlaufs wichtig.
Bei der AML ist die Bedeutung etwas geringer, aber auch hier kann die durchflusszytometrische Analyse bei bestimmten Untergruppen (M0, M3, M6, M7) wertvoll sein.

Die Durchflusszytometrie erweist sich auch bei der Verlaufskontrolle der akuten Leukämien als sehr nützlich, da oft schon kleine Leukämiezellanteile nachweisbar sind und ein Rückfall daher frühzeitig vorausgesagt werden kann.

 

Chronische Leukämien
Bei den chronischen Leukämien liegt der Schwerpunkt bei den lymphatischen Formen. Besonders die häufigen chronischen B-Zellleukämien können mit der Durchflusszytometrie frühzeitig erkannt und diagnostiziert werden.

 

Screening (Leukämiesuche)
In der täglichen Praxis setzt man die Durchflusszytometrie häufig zur Abklärung unklarer Blutbefunde ein. Stellt man bei einem Patienten z.B eine Lymphozytose fest, kann man mit Hilfe der Durchflusszytometrie schnell und und nur mit geringer Belastung für den Patienten (Blutabnahme) klären, ob es sich dabei um eine harmlose Vermehrung, um einen Virusinfekt oder aber um eine Leukämie handelt. Gerade die Schnelligkeit der Antwort (5-24 Stunden) ist für den verunsicherten Patienten von großer Bedeutung.

 

   

 

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Letzte Änderung 2003-09-09

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