Bevor man Transferrin oder Ferritin messen konnte, war die
Bestimmung der Eisenbindungskapazität des Serums ein wichtiger Parameter zur Beurteilung
des Eisenstoffwechsels. Dabei überprüfte man, wieviel Eisen im Serum (vom Transferrin)
gebunden wird, wenn man Eisen im Überschuss zusetzt. Man nannte dies die Totale
Eisenbindungskapazität (TEBK oder TIBC, Total Iron Binding Capacity). Sie
entspricht prinzipiell der Transferrinkonzentration, d.h. hohe Transferrinkonzentration
und hohe TEBK gehen parallel. Unter latenter oder freier
Eisenbindungskapazität versteht man die Differenz zwischen TEBK und dem Eisen.
Die freie EBK entspricht den unbesetzten Transferrinmolekülen, also den freien
Eisenbindungsstellen in der Blutflüssigkeit. Die freie EBK hängt daher (indirekt) mit
der Transferrinsättigung zusammenhängen: je höher die freie EBK, desto niedriger die
Transferrinsättigung.
Da die EBK durch die Bestimmung von Transferrin ersetzbar ist, wird
sie von vielen Labors nicht mehr bestimmt. |