Es gibt verschiedene Tests mit verschiedenen Vor- und
Nachteilen. Die modernste Untersuchung ist die PCR/LCR. In jedem Fall sollte ein positiver
Testbefund (d.h., ein Befund, der eine Infektion anzeigt) mit einer zweiten Methode
überprüft werden. Erreger-Kulturen - Immunfluoreszenztests - Enzymimmunoassay
- PCR/LCR - Antikörpernachweis
1. Man versucht, den Erreger selbst nachzuweisen
Erreger-Kulturen
Dies war früher die wichtigste Methode zur Abklärung einer Chlamydieninfektion. Man
gewinnt mit einem Tupfer oder etwas ähnlichem einen sog. Abstrich aus der Harnröhre oder
dem Gebärmutterhals. Man bringt dann das gewonnene Material in eine Zellkultur, das ist
ein Gefäß mit Nähstoffen und Zellen, in denen die Chlamydien sich gut vermehren
können. Nach 2 bis 3 Tagen färbt man die Zellen der Zellkultur und überprüft im
Mikroskop, ob Chlamydien vorhanden sind.
Vorteil: findet man Chlamydien-infizierte Zellen (=Kultur positiv), dann ist eine
Infektion fast mit 100%iger Sicherheit nachgewiesen. Es gibt also fast keine "falsch
positiven" Befunde.
Nachteile: man muss lebendige Erreger in die Zellkultur bringen. Gibt es beim
Transport ins Labor Probleme, sterben die Chlamydien und man wird keine Chlamydien finden,
obwohl eine Infektion vorhanden ist. Diese Resultate bezeichnet man auch als "falsch
negative" Befunde.
Der zweite Nachteil: Testdurchführung aufwändig.
Immunfluoreszenztest
Man kann den Tupfer, mit dem man den Harnröhren- oder Gebärmutterhalsabstrich
durchgeführt hat, auch direkt auf einem Glasplättchen (Objektträger) ausrollen, die
Chlamydien mit fluoreszenzmarkierten (leuchtenden) Antikörpern markieren und im Mikroskop
suchen, ob man Chlamydien findet.
Vorteil: geht schnell (1-2h); man braucht auch keine lebendigen Chlamydien für den Test.
Nachteil: es ist oft nicht leicht, die wenigen Chlamydien zu finden und sie sicher von
Kunstprodukten (=irgendwelche leuchtenden Punkte, die keine Chlamydien sind) zu
unterscheiden. Anders ausgedrückt: die Untersuchung braucht sehr erfahrenes Personal.
Manche sagen, dass man damit etwa ein Drittel aller Infektionen übersieht und dass
andererseits von 5 diagnostizierten Infektionen nur 4 wirklich Infektionen sind.
Enzymimmunoassay
(Erregernachweis)
Man wäscht das Untersuchungsmaterial aus dem Tupfer in eine Flüssigkeit. Dann wird eine
spezielle chemische Reaktion gestartet. Je nachdem, ob Chlamydien vorhanden sind oder
nicht, verfärbt sich die Flüssigkeit. Dies kann man messen.
Vorteil: geht schnell (1-2h); man braucht auch keine lebendigen Chlamydien für den Test
und man braucht kein speziell geschultes Personal.
Nachteil: Auch von diesen Tests sagen manche, dass man mit ihnen etwa ein Drittel aller
Infektionen übersieht.
Molekularbiologische
Verfahren (PCR, LCR)
Der modernste Test zum Chlamydiennachweis.
Bei diesem Test wird die Chlamydien-Erbinformation (die DNA) sehr stark vermehrt und dann
gemessen.
Vorteile: sehr empfindliches Verfahren, weist kleinste Erregermengen nach. Man braucht
daher nicht einmal einen Abstrich, man kann den Erreger einfach in einer Harnprobe
nachweisen.
Das Testresultat hat eine hohe Aussagekraft (dennoch gibt es vereinzelt falsch positive
und falsch negative Befunde).
Nachteile: Kosten relativ hoch.
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2. Man versucht, Antikörper
gegen den Erreger im Blut nachzuweisen Wenn wir
unter einer Infektion leiden, dann bildet unser Abwehrsystem meistens Antikörper gegen
den Erreger, die im Blut auftauchen. So ist es auch bei der Chlamydieninfektion.
Leider beweist aber der Anti-Chlamydienantikörper in unserem Blut nicht, dass aktuell
eine Infektion abläuft. Der Antikörper bleibt auch Jahre nach einer überwundenen
Infektion nachweisbar.
Daher sind Antikörpernachweise für die Diagnose einer bestehenden Chlamydia trachomatis
Infektion wenig hilfreich.
Sie können aber helfen, die Ursache von Spätfolgen der Chlamydieninfektion
(Eileiterverschluss, Gelenksentzündung) als solche zu erkennen. In diesen Fällen lassen
sich die Chlamydien selbst oft nicht mehr nachweisen, wohl aber die Antikörper. |