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Benzodiazepine Screening - Übersicht
Univ.Prof.Dr.med. Wolfgang Hübl
    
KURZINFO:
Benzodiazepine sind Medikamente, die vor allem als Beruhigungsmittel (Tranquilizer), Schlafmittel (Hypnotika) und Angstlöser (Anxiolytika) eingesetzt werden. Auch zur Muskelentspannung und bei Epilepsie können sie eingesetzt werden.


Die bekanntesten Medikamente, die Benzodiazepine enthalten:
Valium®, Gewacalm®, Umbrium®, Stesolid®, Harmomed® (enthalten Diazepam); Dalmadorm®, Staurodorm® (Flurazepam): Adumbran®, Praxiten®, Anxiolit® (Oxazepam); Mogadon® (Nitrazepam); Rivotril® (Clonazepam); Halcion® (Triazolam); Dormicum® (Midazolam); Ergocalm®, Lorazepam Genericon®, Temesta®, Somnium® (Lorazepam), Lexotanil® (Bromazepam), Rohypnol® (Flunitrazepam).

Der Labortest Benzodiazepine Screening ist ein Suchtest, der alle Medikamente dieser Gattung mehr oder weniger gut nachweisen kann. Er wird vorwiegend zur Diagnose einer Einnahme oder Überdosierung dieser Medikamente eingesetzt.

   
REFERENZ-
BEREICH:

Der Test ist ein Suchtest. Zum Nachweis einer Vergiftung eingesetzt ist der Normalwert "negativ".
"Positiv" heißt, dass Benzodiazepine nachweisbar waren.

   
NACHWEIS-
BARKEIT:
Wie oben erwähnt, ist der Test ein Suchtest, der möglichst alle Benzodiazepine erkennen soll. Das tut er aber nicht mit der gleichen Empfindlichkeit. Manche Benzodiazepine werden gut, manche weniger gut und andere praktisch gar nicht erkannt.

Beispiel: Test der Fa. Roche am Cobas Integra 700:
[manche der angeführten Medikamente sind in Österreich oder Deutschland nicht zugelassen]

  • Folgende Benzodiazepine sind mit dem Test gut zu erkennen: Alprazolam (Xanor®), 7-Aminoflunitrazepam, 7-Aminonitrazepam, Bromazepam (Bromazepam Genericon®, Lexotanil®), Clonazepam (Rivotril®), Desalkylflurazepam, Desmethylflunitrazepam, Diazepam (Valium®, Gewacalm®, Umbrium®, Stesolid®, Harmomed®), Didesethylflurazepam, Flunitrazepam (Rohypnol®, Somnubene®), Flurazepam (Dalmadorm®, Staurodorm®), 4-Hydroxyalprazolam, alpha-Hydroxyalprazolam, Hydroxyethylflurazepam,  4-Hydroxytriazolam, alpha-Hydroxytriazolam, Medazepam, N-Methyloxazepam, Midazolam (Dormicum®), Nitrazepam (Mogadon®), Nordiazepam, Oxazepam (Adumbran®, Anxiolit®, Praxiten®, Oxahexal®), Pinazepam, Prazepam (Demetrin®), Temazepam (Levanxol®, Remestan®), Tetrazepam (Myolastan®), Triazolam (Halcion®).
  • Weniger gut werden 7-Aminodesmethylflunitrazepam, 7-Amino-3-Hydroxyflunitrazepam,Chlordiazepoxid (Librax®, Pantrop®, Limbitrol®), Demoxepam , Desmethylmedazepam, 3-Hydroxyflunitrazepam und Lorazepam (Ergocalm®, Lorazepam Genericon®, Temesta®, Somnium®) erkannt.
  • Nur sehr schlecht werden 7-Acetamidoflunitrazepam,   7-Amino-3-Hydroxy-desmethylflunitrazepam, Desmethylchlordiazepoxid, 3-Hydroxydesmethylflunitrazepam erkannt.
  • Praktisch gar nicht werden 7-Acetamido-3-Hydroxydesmethylflunitrazepam und 7-Acetamido-3-Hydroxyflunitrazepam erkannt.
   
VERGIFTUNGEN:
Besonders in Kombination mit Alkohol können hohe Dosen zum Atemstillstand führen. Gegenmittel Flumazenil (Anexate®)
   

 

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Letzte Änderung 2018-08-20

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