Was kann man selbst tun?

Wichtige Hinweise vorweg: Bevor Sie versuchen schwanger zu werden, sollte die Rötelnimmunität der Frau untersucht werden. Bevor diese nicht zweifelsfrei vorhanden (= durch Blutuntersuchung bestätigt) ist, sollten Sie nicht versuchen, schwanger zu werden. Eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft kann das Kind schädigen, eine Impfung schützt davor. Auch Untersuchungen auf Toxoplasmose, Hepatitis B und HIV sind sinnvoll. Besprechen Sie dies mit Ihrem behandelndem Arzt.

Auch möchten wir betonen, dass diese einfachen, allgemeinen Erklärungen zwar erfahrungsgemäß vielen Paaren helfen können, Kinder zu bekommen, dass aber ein vielleicht bestehendes medizinisches Problem dadurch natürlich nicht beseitigt werden kann. Verlieren Sie also nicht mehrere Jahre mit dem Befolgen dieses oder jenes Tipps, sondern suchen Sie rechtzeitig ärztliche Hilfe auf. 

Gesunde Lebensführung

Nicht rauchen.

Möglichst wenig Stress, ausreichend Schlaf.

Sport aber kein Hochleistungssport.

Wenig oder kein Alkohol.

Vitaminreiche, ausgewogene Ernährung.

Wenig Kaffee oder schwarzer Tee (max. 2 Tassen/Tag).

Vermeiden Sie extremes Über- oder Untergewicht

Für Männer: Vermeiden sie häufige heiße Bäder oder Saunabesuche.

Wie ist es mit den engen Hosen?

Zu der Frage, ob das ständige Tragen zu enger Hosen die Fruchtbarkeit des Mannes vermindern, gibt es wenig feste Daten. Theoretisch ist es aber durchaus denkbar, dass die Überwärmung des Hodens durch Tragen enger Beinkleidung die Fruchtbarkeit vermindert. Um auf der sicheren Seite zu sein: Tragen Sie keine zu engen Hosen!

Sind Umwelteinflüsse wichtig?

Die Abschätzung des Einflusses der Umwelt ist sehr schwierig. Immer wieder werden widersprüchliche Studien veröffentlicht. Betrachtet man das Problem mit Hausverstand, ist zwar klar, dass Pestizide, Dioxine, Schwermetalle und andere Rückstände in der Nahrung nicht hilfreich sein können, dass aber eine durchschnittliche Belastung alleine wohl keine Unfruchtbarkeit auslösen kann. Versuchen Sie überdurchschnittliche Schadstoffbelastungen zu vermeiden. Diese könnten sich aus Ihrer beruflichen Tätigkeit oder Lebensgewohnheiten ergeben.

Werden Sie aber nicht zum "Umwelthysteriker": Die Umweltbelastung durch viele Substanzen ist zwar sehr unerfreulich aber noch nicht unbedingt fruchtbarkeitsmindernd.

Der richtige Zeitpunkt

Nur 24h pro Monat

Fakt 2: Die Samenzellen des Mannes sind nur etwa 48h aktiv. Nach der Ejakulation des Samens in die Scheide der Frau leben die Samenzellen nur etwa 48h.

Warnung: Versuchen Sie bitte nicht, diese Informationen zur Empfängnisverhütung einzusetzen. Da gelten andere Richtlinien, die aber nicht Thema dieser Webseite sind.

Beispiel: 12 mal Geschlechtsverkehr im Monat. Bei nur einem bestanden Chancen auf Erfolg

Jetzt können Sie erahnen, wie wichtig das richtige Timing ist. Leider ist es nicht nur wichtig sondern auch schwierig, denn aus dem oben Gesagten folgt, dass der Mann vor dem Eisprung mit der Frau schlafen sollte, damit schon Samenzellen da sind, wenn das Ei gesprungen ist. Wie soll man aber wissen wann etwas passieren wird?

Ermittlung des optimalen Zeitpunktes

Bei absolut regelmäßigen Zyklen ist es leichter, da der Zeitpunkt des Eisprungs vorhersehbar ist: Ziehen sie von der Zykluslänge (z.B. 28 Tage) 14 ab. Sie kommen dann auf Tag 14. Geschlechtsverkehr an diesem Tag und an 1 bis 2 Tagen davor ist also am aussichtsreichsten.

Auch wenn Ihr Zyklus nicht die "normalen" 28 Tage sondern etwas länger oder kürzer dauert: Zyklusdauer minus 14 ergibt etwa den Tag des Eisprungs.

B. Bei unregelmäßigem Zyklus

Schwieriger wird es, wenn die Zyklen eine unregelmäßige Länge aufweisen:

Beobachten Sie Ihren Zyklus mindestens 6 Monate lang. Ziehen Sie von der längsten und der kürzesten Zykluslänge jeweils 14 Tage ab. Sie bekommen 2 Zahlen, die ihre fruchtbaren Tage eingrenzen.

Beispiel 1: kürzester Zyklus 25 Tage, längster Zyklus 29 Tage. 25-14=11. 29-14=15. Die möglicherweise fruchtbaren Tage liegen also zwischen dem 11. und 15.Zyklustag.

Beispiel 2: kürzester Zyklus 28 Tage, längster Zyklus 29 Tage. 28-14=11. 29-14=15. Die möglicherweise fruchtbaren Tage liegen also zwischen dem 14. und 15.Zyklustag.

Diese Berechnungen sollen aber nicht den Eindruck erwecken, dass die "erfolgversprechenden" Tage bei unregelmäßigem Zyklus (Beispiel 1) zahlreicher sind. In jedem Fall beträgt die Befruchtbarkeit des gesprungenen Eies nur 24h. Bei unregelmäßigem Zyklus lassen sich die erfolgversprechenden Tage lediglich schlechter eingrenzen und es gibt daher mehrere Tage "an denen man es probieren sollte".

Wie oft soll man?

Zyklus- beobachtung und Eisprung- bestimmung

Zwei Verfahren der Zyklusbeobachtung und Eisprungbestimmung, die Sie beide selbst durchführen können, möchten wir Ihnen vorstellen:

1. Die Messung der Aufwachtemperatur: klassische Methode, kostet nichts, bringt einige Aufschlüsse zur Fruchtbarkeit. Lässt aber Eisprung nur nachträglich erkennen, nicht vorhersagen.

2. Hormonbestimmungen im Harn zur Selbstdurchführung: Können Eisprung ca. 1 Tag vorher vorhersagen. Ideal zur Ermittlung des aussichtsreichsten Tages.

Messung der Aufwachtemperatur (=Basaltemperatur)

Das Prinzip beruht darauf, dass die Körpertemperatur in der 2. Zyklushälfte etwas höher ist als in der ersten und das der Temperatursprung etwa zum Zeitpunkt des Eisprungs erfolgt.

Voraussetzung ist eine korrekte Messung der Temperatur. Das ist zwar nicht schwierig, dennoch kann man genug falsch machen. Wichtig ist:

1. Verwendung eines geeigneten Thermometers (in Apotheke erhältlich)
2. Verwenden Sie immer dasselbe Thermometer nach den meist beiliegenden Vorschriften.
3. Die Messung muss nach einer Schlafzeit vom mindestens 6h unmittelbar nach dem Erwachen erfolgen (Ohne vorher aufzustehen! Es soll ja die basale, also die Grundtemperatur gemessen werden. Jede Aktivität verfälscht diese).
4. Die Messungen können im Mund (oral) erfolgen. Messungen im After (rektal) werden zwar als verlässlicher angesehen, sind aber nicht unbedingt notwendig.. Haben Sie sich für eine Methode entschieden müssen Sie dabei bleiben. Unter der Achsel sollte nicht gemessen werden.
5. Tragen Sie außergewöhnliche Ereignisse wie Infekte (z.B. Schnupfen, Grippe), Medikamenteneinnahmen, übermäßigen Alkoholgenuss, Thermometerwechsel auf der Kurve ein.

Also jeden Morgen nach dem Aufwachen sofort messen und erst danach aufstehen und Wert in Tabelle eintragen, tragen Sie auch die Tage Ihrer Regelblutung in die Tabelle ein. Mit dem 1.Tag der Regelblutung beginnt ein neuer Zyklus.

Beispiele für Aufwachtemperaturkurven:

	Normale Temperaturkurve
	Fehlender Eisprung
	Schwangerschaft

Hormon- bestimmungen im Harn zur Selbst- messung