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FSH und LH (bei der Frau)
Univ.Prof.Dr.med. Wolfgang Hübl
Zusammenfassung - Name - Allgemeine Info - Referenzbereiche

Erhöhungen - Verminderungen
 
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Vom Hypothalamus gesteuert schüttet die Hirnanhangsdrüse FS und LH aus, die auf die Eierstöcke wirken

ZUSAMMENFASSUNG

  • FSH und LH sind Hormone, die von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet werden. FSH und LH steuern die Funktion der Eierstöcke, das heißt, die Hormonproduktion (Östrogene, Progesteron) und den Monatszyklus mit dem Eisprung.
      
  • Man bestimmt FSH und LH im Blut meistens bei einer vermuteten Funktionsstörung der Eierstöcke (Ovarialinsuffizienz).
    Wann kann der Verdacht auf eine Ovarialinsuffizienz auftauchen?
    Bei unerfülltem Kinderwunsch, unregelmäßigen oder ausbleibenden Regelblutungen, abnormen Temperaturkurven, niedrigen Hormonspiegeln oder auch bei abnormen Ultraschallbefunden der Eierstöcke.
     
  • Die Bedeutung des FSH und LH liegt in der Abgrenzung der Ursachen einer Funktionsstörung der Eierstöcke:
    • Findet man hohe FSH- und LH-Spiegel im Blut, dann wird das Problem in den Eierstöcken selbst liegen.
    • Findet man zu niedrige oder niedrig-normale Spiegel, dann könnten es die Steuerzentren sein, also die Hirnanhangsdrüse oder der Hypothalamus, die die Funktionsstörung der Eierstöcke verursachen, weil sie die Eierstöcke zu wenig antreiben.
       
  • Seltener bestimmt man FSH und LH zur Feststellung eines frühzeitigen Klimakteriums, bei frühzeitiger Pubertät, zur Ermittlung des Eisprung-Termins (LH im Harn) und bei Zeichen der Vermännlichung.
NAMEN:
FSH
Abkürzung für Follikel-stimulierendes Hormon. Gemeint sind die Follikel des Ovars (=Eierstock), in denen sich die Eizellen befinden. Für die monatlich erfolgende Reifung der Follikel ist das FSH wichtig.

LH
Abkürzung für Luteinisierendes Hormon. Nach dem Eisprung entsteht aus dem Follikel das sog. Corpus Luteum (=der Gelbkörper), in dem Hormone hergestellt werden. Für seine Entstehung (die Luteinisierung, die "Gelbkörperwerdung") und für seine Funktion ist das LH wichtig.

   
ALLGEMEINE
INFO:
 

 

Was sind FSH und LH?

FSH und LH sind Hormone, die in der Hirnanhangsdrüse (der sog. Hypophyse) hergestellt werden.

In der Hirnanhangsdrüse werden FSH und LH produziert FSH und LH werden in der Hirnanhangsdrüse produziert
Die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) "hängt" über den Hypophysenstiel an einem Teil des Gehirns, dem sog. Hypothalamus.

 

Welche Wirkungen haben FSH und LH?

Die direkte Wirkung von FSH und LH erfolgt auf die Eierstöcke (Ovarien).

Die inneren weiblichen Geschlechtrsorgane

FSH und LH wirken auf die Eierstöcke
Über das Blut gelangen FSH und LH zu den Eierstöcken und steuern deren Funktion
  • Die Hauptaufgabe des FSH ist die Steuerung der Reifung der Follikel (ein Follikel ist eine Eizelle, die von einem Zellmantel umhüllt wird).
     
  • Die Hauptaufgabe des LH ist die Auslösung des Eisprungs und die Bildung und Stimulierung des sog. Gelbkörpers (der Gelbkörper produziert Östrogene und Progesteron).

Schema des monatlichen Zyklus in einem Eierstock

Schema der Reifung eines Follikels im Rahmen des monatlichen Zyklus der Frau
Follikelreifung: Aus unreifen Follikeln werden vor allem unter dem Einfluss des FSH 6-12 größere, reifere Follikel. Normalerweise erreicht nur einer von diesen die volle Reife.

Eisprung: Ein kurzer, starker Anstieg des LH im Blut ist ein wesentlicher Faktor für die Auslösung des Eisprungs.
Gelbkörperphase: Nach dem Eisprung entsteht aus den Zellen des Follikels unter Einfluss des LH der Gelbkörper (=Corpus luteum). Auch die Bildung der Hormone durch den Gelbkörper (Östrogene, Progesteron) erfolgt unter Einfluss des LH.

Auch wenn die direkte Wirkung des FSH und LH nur auf die Eierstöcke erfolgt, ergeben sich durch die Steuerung des Monatszyklus und der Hormonproduktion der Eierstöcke Auswirkungen auf den ganzen Körper.

 

Die Ausschüttung von FSH und LH hat einen charakteristischen, monatlich wiederkehrenden Ablauf

FSH und LH werden von der Hirnanhangsdrüse nicht gleichmäßig, sondern mit einem typischen, sich monatlich wiederholenden Muster ausgeschüttet. Nur so können die Follikelreifeung, der Eisprung und die Hormonproduktion, anders ausgedrückt, der gesamte Zyklus der Frau, sinnvoll gesteuert werden.

FSH- und LH-Spiegel in der Blutflüssigkeit
Schema des monatlichen Zyklus der Frau

Monatszyklus von LH und FSH bei der Frau
Die Schwankungen während eines Zyklus machen klar: die Blutabnahme muss in einer bestimmten Zyklusphase erfolgen muss um beurteilbare Resultate zu erhalten. Meist wird die Blutabnahme zwischen 1. und 5. Zyklustag erfolgen.

Zur Ermittlung des Zeitpunktes des Eisprungs versucht man Zeitpunkt des steilen LH-Anstiegs zu ermitteln. Etwa 36h später erfolgt der Eisprung (allerdings wird hierfür LH meist im Harn bestimmt).

 

Warum nennt man FSH und LH auch "die Gonadotropine"?

Die Geschlechtsdrüsen des Menschen (Eierstöcke, Hoden) nennt man auch Gonaden. Die Nachsilbe "-trop" kommt aus dem griechischen und bedeutet "auf etwas einwirken". Gonadotrop = auf die Geschlechtsdrüsen einwirken.

 

Wie wird die FSH- und LH Ausschüttung gesteuert?

Die Regelung der FSH- und LH-Ausschüttung ist äußerst komplex. Es gibt diverse Mechanismen, deren Zusammenspiel letztlich zum weiter oben beschriebenen, charakteristischen Verlauf dieser Hormone führt. Eine auch nur annähernd vollständige Darstellung des bisher bekannten Wissens würde hier zu weit führen.

Zum Verständnis abnormer FSH- und LH-Spiegel ist Folgendes wichtig:

  • Der Hypothalamus schüttet GnRH aus und regt damit die Hirnanhangsdrüse zur Ausschüttung von FSH und LH an.
    (GnRH steht für Gonadotropin-releasing hormone, also Gonadotropin-freisetzendes Hormon)
     
  • FSH und LH führen in den Eierstöcken zur Produktion von Östrogenen, Progesteron und anderen Hormonen.
     
  • Die in den Eierstöcken produzierten Hormone können die Ausschüttung von GnRH im Hypothalamus und die Ausschüttung von FSH und LH in der Hypophyse hemmen (negative Rückkopplung - wenn viel da ist wird weniger produziert).

Stark vereinfachtes Schema der Regulation
der FSH- und LH-Ausschüttung

Stark vereinfachtes Schema der Regulation der FSH- und LH-Sekretion


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Warum bestimmt man FSH und LH im Blut?
  • Unerfüllter Kinderwunsch bzw. Sterilität
    Abklärung der Ursache, Beurteilung der Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft, Abschätzen der sog. Ovar-Reserve ("wie viele Follikel sind noch im Eierstock")
     
  • Andere Hinweise auf Funktionsstörung der Eierstöcke (Ovarial-Insuffizienz = "Eierstock-Schwäche")
    Bei Verdacht auf eine Ovarialinsuffizienz oder zur Abklärung ihrer Ursache werden FSH- und LH-Spiegel bestimmt (siehe auch nächsten Punkt).
    Zeichen einer Ovarialinsuffizienz sind z.B.:
    • Abnorme Regelblutungen
      Ausbleibende Blutungen (Amenorrhoe), zu seltene  Blutungen (Intervall > 35 Tage; Oligomenorrhoe), zu häufige Blutungen (Intervall < 25 Tage; Polymenorrhoe), unregelmäßige Blutungen, zu schwache oder zu starke Blutungen (Hypo- bzw. Hypermenorrhoe) oder zu lange Blutungen (Menorrhagie), Schmierblutungen.
    • Abnormer Verlauf der Basaltemperatur (Temperaturkurve)
    • Niedrige Östradiol- oder  Progesteronspiegel
    • Abnorme Ultraschallbefunde der Eierstöcke
       
  • Zum Ausschluss eines vorzeitigen Klimakteriums ("Menopause") und zur Vorhersage der letzten Regel (=Menopause im eigentlichen Sinn)
     
  • Bei Zeichen der Vermännlichung
        
  • Zur Bestimmung des Zeitpunktes des Eisprungs (LH-Messung)
      
  • Zur Beobachtung bei Fruchtbarkeitsbehandlungen
     
  • Bei frühzeitig einsetzender Pubertät (Pubertas praecox)

Der Einsatz der FSH-Bestimmung zur Kontrolle der ausreichenden Behandlung bei Hormonersatzbehandlung (Östrogenbehandlung) ist umstritten. Namhafte Experten sehen den FSH-Spiegel hierfür als nicht geeignet an (Speroff, Clinical Gynecologic endocrinology and infertility, 2005).

 

Die FSH- und LH-Bestimmung ist wichtig zur Abklärung einer Funktionsstörung der Eierstöcke (Ovarialinsuffizienz)
(Bezüglich der Zeichen und Beschwerden bei Ovarialinsuffizienz siehe vorigen Punkt)

Die exakte Ursache einer Funktionsstörung der Eierstöcke kann man durch die Bestimmung der FSH- und LH-Spiegel zwar nicht abklären, man kann aber die wichtige Unterteilung in 2 Gruppen vornehmen:

  • Die Störung liegt in den Eierstöcken selbst
     
    Bei primärer Ovarialinsuffizienz (Ovarfunktion gestört) sind die Gonadotropine erhöht Wenn die Eierstöcke selbst nicht funktionieren und z.B. zu wenig Hormone herstellen, dann wird der Hypothalamus und die Hypophyse das "bemerken" und versuchen die Eierstöcke mehr anzutreiben. Dazu wird vermehrt FSH und LH ausgeschüttet. Die FSH- und LH-Spiegel werden hoch sein.
    Man nennt dies auch primäre Ovarialinsuffizienz.

    In diesem Fall wird man nach Krankheiten der Eierstöcke suchen müssen.
    Näheres zu den Ursachen siehe unter Erhöhung.

  • Die Störung liegt in den Steuerzentren (Hirnanhangsdrüse oder Hypothalamus)
    Ist die Funktion der Hirnanhangsdrüse gestört, sind die Gonadotropine erniedrigt oder niedrig normal aber nicht erhöht Hirnanhangsdrüse versagt
    Auch in diesem Fall produzieren die Eierstöcke zu wenig Hormone. Schuld ist in diesem Fall die Hirnanhangsdrüse. Sie produziert zu wenig FSH und LH.
    Die FSH- und LH-Spiegel werden dann niedrig sein (sie können auch niedrig-normal sein, aber sie sind sicher nie erhöht).
    Man nennt dies auch sekundäre Ovarialinsuffizienz.
    Auch wenn die Funktion des Hypothalamus gestört ist, sind die Gonadotropine erniedrigt oder niedrig normal aber nicht erhöht Versagen des Hypothalamus
    Auch wenn der Hypothalamus versagt und zu wenig GnRH ausschüttet, wird als Folge die Hirnanhangsdrüse zu wenig FSH und LH produzieren. Die FSH- und LH-Spiegel werden niedrig sein (sie können dann auch niedrig-normal, aber sie sind sicher nie erhöht).
    Man nennt dies auch manchmal tertiäre Ovarialinsuffizienz.

    In diesem Fall wird man nach Krankheiten der Hirnanhangsdrüse und des Hypothalamus suchen müssen.
    Näheres zu den Ursachen siehe unter Verminderung.

    Zusammengefasst: Bei Versagen der Eierstöcke sprechen hohe FSH- und LH Spiegel dafür, dass die Eierstöcke selbst daran schuld sind, erniedrigte oder normale Spiegel sprechen dafür, dass etwas mit Hirnanhangsdrüse oder Hypothalamus nicht stimmt.

 


Wie unterscheidet man, ob ein Versagen der Eierstöcke an der Hirnanhangsdrüse oder am Hypothalamus liegt?

Wie im letzten Punkt erwähnt, sprechen erniedrigte oder normale FSH- und LH-Spiegel bei Versagen der Eierstöcke dafür, dass nicht die Eierstöcke selbst sondern die Steuerzentren, also die Hirnanhangsdrüse oder der Hypothalamus daran schuld sind. Aber welches der beiden Steuerzentren schuld ist, sagt uns der FSH- oder LH-Spiegel nicht. Ist dies nicht aus den übrigen Befunden klar, kann man den sog. GnRH-Test durchführen.

Der GnRH-Test

Prinzip: eine funktionierende Hirnanhangsdrüse wird von GnRH zur Ausschüttung von FSH- und LH angeregt.

Durchführung: Man verabreicht ("spritzt") der Patientin GnRH. Eine halbe Stunde später nimmt man Blut ab und misst den FSH- und LH-Spiegel.

Deutung der Ergebnisse

  • Ist das FSH und LH im Blut nach GnRH-Gabe angestiegen, dann ist die Hirnanhangsdrüse offenbar sehr wohl in der Lage FSH und LH zu produzieren. Die Ursache für die niedrigen FSH-Spiegel muss dann wohl in einer Störung des Hypothalamus zu suchen sein, der zu wenig GnRH produziert hat. Mögliche Ursachen sind im Abschnitt Verminderung angeführt.
    GnRH-Test bei beweist Störung der Hypothalamus Beispiel: GnRH-Test zeigt Störung des Hypothalamus
    1. FSH und LH niedrig, warum ist vorerst unklar (das GnRH kann man nicht direkt messen).
    2. Man spritzt GnRH, worauf Hirnanhangsdrüse FSH und LH ausschüttet. Das ist im Blut messbar.
    Schlussfolgerung: der Hypothalamus war an den niedrigen FSH- und LH-Spiegeln schuld, denn die Hirnanhangsdrüse funktioniert ja offenbar.
  • Ist das FSH und LH nach GnRH-Gabe nicht angestiegen, darf man daraus trotzdem nicht gleich schließen, dass die Hirnanhangsdrüse schuld ist, denn sie hätte ja auf das GnRH reagieren müssen. Eine Hirnanhangsdrüse, die seit langer Zeit vom Hypothalamus nicht angeregt wurde, wird nach einer nur einmaligen GnRH-Gabe oft keine großen Mengen FSH oder LH ausschütten können, auch wenn sie prinzipiell funktioniert.
    Findet man daher beim ersten GnRH-Test keinen Anstieg, gibt man der Patientin eine Woche lang GnRH. Dann wird der GnRH-Test wiederholt. Erfolgt auch dann kein Anstieg der FSH- und LH-Spiegel ist schließlich doch bewiesen, dass die eine Störung der Hirnanhangsdrüse vorliegt. Mögliche Ursachen sind im Abschnitt Verminderung angeführt.

Bezüglich der Anwendung des GnRH-Tests bei vorzeitiger Pubertät siehe dort.

 

Welche anderen Untersuchungen können bei Verdacht auf ein Versagen der Eierstöcke oder bei abnormen FSH- oder LH-Spiegeln notwendig werden?

  • Anamnese (Befragung der Patientin)
     
  • Körperliche Untersuchung
     
  • Ausschluss einer Schwangerschaft (HCG-Messung)
     
  • Ultraschalluntersuchungen (Eierstöcke, Gebärmutter)
     
  • Andere Hormonuntersuchungen im Blut
    Prolaktin, Schilddrüsenhormone (fT4, TSH), Östrogene (Östradiol), Progesteron, HCG, Androgene (Testosteron, Androstendion, DHEA-S), GnRH-Test.

     
  • Chromosomenanalyse
    Man überprüft, ob die Zellen die richtige Anzahl von Chromosomen haben und ob diese regelrecht ausgebildet sind. Dazu kann man Zellen des Blutes verwenden. Empfohlen für alle Patientinnen unter 30 mit erhöhten FSH- oder LH-Werten (Speroff, Clinical Gynecologic endocrinology and infertility, 2005).
      
  • Magnetresononanz-Tomographie
    Man bildet die Hirnanhangsdrüse und benachbarte Regionen ab. Man kann dabei Fehlbildungen oder Tumoren erkennen.
    Das wird oft auch als "Sella-Diagnostik" bezeichnet, weil die anatomische Region, in der die Hirnanhangsdrüse liegt die sog. sella turcica (dt. der Türkensattel) ist.

     
  • Gestagen-Test (genauer: Gestagen-Entzugstest) bzw. Östrogen-Gestagen-Test
    Man verabreicht 10-12 Tage Gestagene. Nach dem Absetzen der Gestagene sollte innerhalb von 4 Tagen eine Blutung einsetzen. Kommt es nach dem Gestagen-Entzug zu keiner Blutung kann man noch den Östrogen-Gestagen-Tests anschließen, bei dem man 10 Tage vor dem Gestagen und parallel zum Gestagen auch Östrogene verabreicht. Nach Ende der Hormongaben sollte eine Blutung einsetzen. Der Test überprüft ob Hormon-stimulierbare Gebärmutterschleimhaut vorhanden ist und ob die Abflussverhältnisse normal sind oder Blockaden vorliegen. Er hat durch die moderne Hormondiagnostik und durch endoskopische und Ultraschalluntersuchungen heute an Bedeutung verloren.

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FSH-Bestimmung zur Vorhersage der Menopause

Bei noch erhaltener Menstruation wird zu Beginn des Zyklus (1. - 5. Tag) eine Bestimmung von FSH durchgeführt. FSH-Spiegel über 12 IE/l zeigen eine nahen Menopause (=letzte Regelblutung) an.

 

FSH-Bestimmung zur Bestimmung der Ovar-Reserve

Von der Anzahl der noch vorhandenen, stimulierbaren Follikel hängt die Erfolgschance bei Stimulationsbehandlungen (z.B. mit Clomifen) ab. Um dies abzuschätzen, bestimmt man am 3. Zyklustag FSH. Hohe Werte (über 12 IE/l bis über 20 IE/l, je nach Bestimmungsmethode) sprechen für eine geringe Erfolgschance. Auch am 10. Tag, nach der Clomifen-Stimulation kann man FSH bestimmen. Auch dann sprechen hohe Werte für geringere Erfolgsaussichten.

 

LH-Bestimmung zur Ermittlung des Eisprungtermins

Zur Ermittlung des Zeitpunkts des Eisprungs wird eine tägliche LH-Messung vor dem wahrscheinlichen Termin durchgeführt. Etwa 36h nach dem LH-Anstieg im Blut ist der Eisprung zu erwarten. Meist wird man das LH aber im Harn bestimmen. Geräte zur Selbstmessung sind in Apotheken erhältlich. Der Tag nach dem festgestellten LH-Anstieg ist der optimale Zeitpunkt für eine Empfängnis.

 

LH/FSH-Verhältnis

Bestimmt man in der frühen 1. Zyklusphase FSH und LH und errechnet daraus das LH/FSH-Verhältnis (LH/FSH-Ratio) dann erhält man normalerweise einen Wert unter 2. Bei Vermännlichung und/oder dem sog. Polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS) liegt der Wert häufig über 2.
Die Schwelle hängt von den verwendeten Tests ab, bei manchen Tests ist die Schwelle niedriger anzusetzen als 2. In jedem Fall gilt aber: bei Vermännlichung und oder PCOS findet man häufig eine zu hohe LH/FSH-Ratio.

 

FSH- und LH-Bestimmung bei vorzeitiger Pubertät

Das Auftreten von bestimmten Geschlechtsmerkmalen vor dem 8. Geburtstag (meist verbunden mit einem beschleunigten Wachstum) wird bei Mädchen als vorzeitige Pubertät angesehen. Dabei unterscheidet man prinzipiell zwei Formen:

  • Die zentrale oder echte frühzeitige Pubertät (Pubertas praecox vera)
    Sie geht vom Hypothalamus aus, der verfrüht GnRH ausschüttet und damit die FSH- und LH-Produktion der Hirnanhangsdrüse und damit die geschlechtliche Entwicklung in Gang setzt. Das heißt, FSH und LH werden in diesem Fall (bezogen auf die altersgerechten Werte) zu hoch sein*.
    Ursache findet man in den meisten der Fälle keine, sehr selten kann aber auch eine Erkrankung im Bereich des Gehirns dahinter stecken.
     
  • Die periphere oder unechte frühzeitige Pubertät (Pseudopubertas praecox)
    Hier sind es meist Tumoren, die Hormone produzieren, die eine frühzeitige geschlechtliche Reifung auslösen. In diesem Fall, ist die FSH- und LH-Produktion nicht vermehrt. Der FSH- und LH-Spiegel wird normal oder erniedrigt sein*.

*Oft kann man die wichtige Unterscheidung zwischen zentraler und peripherer frühzeitiger Pubertät anhand des FSH- und LH-Spiegels nicht eindeutig treffen. Dann hilft der GnRH-Test: steigen nach GnRH-Gabe FSH- und LH deutlich an, liegt eine zentrale frühzeitige Pubertät vor, steigt er kaum oder nicht an, eine periphere.

 

Was muss man bei der Messung von FSH und LH beachten?

  • Die Blutabnahme muss in früher Zyklusphase erfolgen
    Wie oben dargestellt, schwanken die FSH- und LH-Spiegel während eines Zyklus beträchtlich. Um vergleichbare, beurteilbare Resultate zu erhalten sollte man daher in einer bestimmten Zyklusphase Blut abnehmen. In den meisten Fällen zwischen 1. und 5. Zyklustag.
    Ist der Zyklustag wegen fehlender oder sehr unregelmäßiger Blutungen nicht ermittelbar, kann die gleichzeitige Bestimmung des Östradiols und Progesterons helfen (höhere Spiegel lassen darauf schließen, dass die Blutabnahme nicht in der frühen Zyklusphase Blut stattgefunden hat). Ev. kann auch eine Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke helfen.
     
  • Verschiedene Tests liefern etwas unterschiedliche Resultate
    Resultate verschiedener Tests können voneinander abweichen. Man muss daher in jedem Fall den angegebenen Referenzbereich ("Normalbereich") des Tests beachten. Verlaufsuntersuchungen sollte man immer mit dem gleichen Testsystem durchführen. Von Änderungen der Bestimmungsmethode muss das Labor die zuweisenden Ärzte informieren.
     
    Verschiedene Tests liefern unterschiedliche LH-Spiegel Dieselben Personen mit 3 Methoden gemessen. Die Amerlex-Methode lieferte höhere LH-Spiegel. Die blaue Kreisscheibe bezeichnet den Mittelwert der LH-Spiegel.
    (Milsom, BJOG International Journal of Obstetrics and Gynaecology, 2003).

     

  • Genetische Variante des LH verursacht falsch niedrige Werte
    Vor ein paar Jahren entdeckte man, dass es eine relativ häufige Variante des LH gibt: Etwa 15% aller Mitteleuropäer haben dieses, durch eine Mutation (=Veränderung des Erbmaterials) leicht veränderte LH. Im Norden Europas ist die Mutation noch häufiger.
    Manche Tests können diese LH-Variante nur schlecht nachweisen und liefern fälschlicherweise zu niedrige LH-Werte. Bei unerklärlich niedrigen LH-Werten kann man an diese Mutation denken und eine Bestimmung mit einem anderen Test veranlassen.
    (Für Spezialisten: es liegt eine 2-Punkt-Mutation Trp8Arg und Ile15Thr vor)

 
Aus diesen Punkten folgt:
es reicht nicht, dass ein Labor ein Gerät hat, welches FSH oder LH bestimmen kann, es sollte auch einen Spezialisten haben, der um die Problematik der FSH- und LH-Bestimmungen Bescheid weiß und bei dem der zuweisende Arzt im Zweifel rückfragen kann.

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REFERENZ-
BEREICHE:
Frauen* FSH Einheit LH Einheit
Follikelphase
(1. Zyklushälfte)
2.5 - 10.2 IE/l 1.9 - 12.5 IE/l
Ovulationsphase
(um 14. Zyklustag)
3.4 - 33.4 IE/l 8.7 - 76.3 IE/l
Lutealphase
(2. Zyklushälfte)
1.5 - 9.1 IE/l 0.5 - 16.9 IE/l
Schwangerschaft < 0.3 IE/l < 1.5 IE/l
Unter oralen
Kontrazeptiva ("Pille")
< 4.9 IE/l 0.7 - 5.6 IE/l
Nach dem Wechsel
(Postmenopause)
23 - 116 IE/l 15.9 - 54 IE/l
 
Mädchen/Pubertät** FSH Einheit LH Einheit
Tanner-Stadium 1
(vor der Pubertät)
0.9 - 5.1 IE/l 1.8 - 9.2 IE/l
Tanner-Stadium 2
(frühe Pubertät; ca. 10 Jahre)
1.4 - 7.0 IE/l 2.0 - 16.6 IE/l
Tanner-Stadium 3
(mittlere Pubertät; ca. 11 Jahre)
2.4 - 7.7 IE/l 5.6 - 13.6 IE/l
Tanner-Stadium 4
(spätere Pubertät; ca. 12 Jahre)
1.5 - 11.2 IE/l 7.0 - 14.4 IE/l

IE: Abk. f. Internationale Einheit (=IU, International Unit)
mIE/ml = IE/l;
*Referenzbereiche des ACS-180 Analysensystems der Firma Bayer Health Care.
**Werte der Pubertät nach Speroff, Clinical Gynecologic
endocrinology and infertility, 2005.

 

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Hinweis: aus isolierten, leichten Erhöhungen oder Erniedrigungen von Laborwerten kann man in den allermeisten Fällen keine Schlussfolgerungen auf irgendeine Erkrankung ziehen. Liegen also nur leichte Veränderungen vor, muss keineswegs irgendeine der nachfolgend genannten Erkrankungen oder Veränderungen vorliegen!
ERHÖHUNG VON FSH u. LH:
A. Erhöhungen von FSH und LH, die durch Funktionsstörungen der Eierstöcke verursacht sind (primäre Ovarialinsuffizienz)

Dauerhaften Erhöhungen des FSH und LH sind meist durch eine Funktionsstörung der Eierstöcke verursacht. Wenn diese nicht genug Hormone produzieren, versucht sie die Hirnanhangsdrüse durch Ausschüttung größerer Mengen von LH und FSH anzutreiben. So kommt es zu den erhöhten FSH- und LH-Spiegeln.

Ursachen einer Funktionsstörung der Eierstöcke:

  • Klimakterium (Wechsel) und Postmenopause (ab 1 Jahr nach letzter Regel) [das Klimakterium ist eine normale Entwicklung, keine krankhafte Veränderung]
    Das Klimakterium bzw. die Zeit danach ist statistisch die weitaus häufigste Ursache erhöhter FSH- und LH Spiegel. Die FSH-Spiegel liegen in den ersten 3 Monaten nach letzter Regel bei ca. 27 IE/l, nach ein bis 2 Jahren erreichen sie den Höhepunkt mit bis über 100 IE/l. Danach erfolgt wieder ein leichter Abfall.
       
  • Autoimmunerkrankungen (vor allem der Schilddrüse)
    Autoimmunerkrankungen sind Krankheiten, bei denen sich unsere Abwehr gegen die eigenen Zellen und Organe richtet. Dabei können auch die Eierstöcke mitbetroffen sein.
    Als Beispiele für diese Erkrankungen seien die Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis), der Nebenniere (Morbus Addison), der Bauchspeicheldrüse (Diabetes Typ I), der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus) oder der Muskeln (Myasthenia gravis) genannt. Oft wird man die Beteiligung der Eierstöcke nur vermuten können. Um diese zu beweisen, müsste man eine Gewebsprobe entnehmen.
     
  • Schädigungen beider Eierstöcke
    Ursachen hierfür können Bestrahlungen oder Chemotherapie sein.
    Seltenere Ursachen sind beidseitige Virusinfektionen (z.B. bei Mumps), beidseitige Entfernung bei Tumoroperationen, Ablagerung schädigender Stoffe bei der Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) oder bei der angeborenen Milchzuckerunverträglichkeit (Galaktosämie).
      
  • Seltene Ursachen einer Funktionsstörung der Eierstöcke
     
    • Fehlbildung oder Fehlen der Eierstöcke bzw. Geschlechtsdrüsen
      Kommt meist bei Abweichungen vom normalen Chromosomen-Muster vor. Die Häufigste Abweichung ist das Fehlen des zweiten X-Chromosoms (Turner-Syndrom). Bei manchen dieser Erkrankungen besteht das Risiko einer bösartigen Entartung der fehlgebildeten Geschlechtsdrüsen. Diese müssen in solchen Fällen entfernt werden. Daher halten es manche für notwendig, bei allen Frauen unter 30 Jahren mit erhöhten FSH und LH-Spiegeln eine Chromosomenuntersuchung durchzuführen, um diese Krankheiten sicher erkennen zu können.

       
    • Syndrom der gonadotropinresistenten Ovarien (Resistant ovary syndrome)
      Die Eierstöcke (Ovarien) sind zwar vorhanden, hätten auch genug Follikel, reagieren aber nicht auf FSH. Die Diagnose erfordert den Ausschluss anderer Ursachen und den Nachweis vorhandener Follikel im Ovar (Gewebsprobe, ev. Ultraschall).

       
    • Gestörte Hormonproduktion in den Eierstöcken.
      Sehr selten führen Fehler im Erbmaterial zu einer gestörten Hormonproduktion. Wegen der fehlenden negativen Rückkopplung kommt es auch dabei zu erhöhten FSH- und LH-Spiegeln (17
      a-Hydroxylasedefekt, Aromatasedefekt).
  • Vorzeitiges Klimakterium unbekannter Ursache (idiopathische primäre Ovarialinsuffizienz)
    Aufhören der Eierstockfunktion vor dem 40. Lebensjahr ohne definierbare Ursache.

 

B. Erhöhungen von FSH und LH, die nicht durch Funktionsstörungen der Eierstöcke verursacht sind
  • Scheinbare Erhöhung durch falschen Blutabnahmezeitpunkt
    Nimmt man unwissentlich in der Mitte des Zyklus Blut ab und erfasst hierbei den Gipfel von FSH oder LH, dann erhält man bezogen auf die Referenzwerte ("Normalwerte") der 1. Zyklusphase erhöhte Werte.
    Erkennen könnte man dies, wenn man gleichzeitig Östradiol und Progesteron bestimmt. Findet man höhere Östradiol- oder Progesteronwerte, dann ist man nicht in der frühen Zyklusphase.
     
  • Produktion von FSH oder LH durch Tumoren
    Die meist gutartigen Tumoren der Hirnanhangsdrüse, aber auch andere Tumoren (z.B. Bronchuskarzinome ["Lungenkrebs"], Tumoren der Eierstöcke) können selten FSH, noch seltener LH produzieren.
     
  • Vorzeitige echte Pubertät (Pubertas praecox vera)
    Bei vorzeitigem Einsetzen der Pubertät kommt es im Vergleich zu den altersgerechten Werten zu erhöhten FSH- und LH-Spiegeln.
    Eine vorzeitige echte Pubertät kann ohne erkennbare Ursache aber auch nach Fehlbildungen, Tumoren oder Entzündungen im Bereich des Hypothalamus auftreten.
     
  • Falsch hohes LH durch extrem hohes HCG
    Die LH-Tests sind so konstruiert, dass sie möglichst ausschließlich mit LH reagieren. Ein wenig reagieren sie aber auch mit dem in der Schwangerschaft im Mutterkuchen gebildeten HCG. Da dieses in der Schwangerschaft extrem hohe Spiegel erreicht (300000 IE/l und mehr), kann der LH-Spiegel in der Schwangerschaft falsch hoch werden.
     
 

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VERMINDERUNG
VON FSH u. LH:
Erkrankungen mit verminderten oder "zu niedrigen"* FSH oder LH-Spiegeln

*Dass verminderte FSH- und LH-Spiegel Zeichen einer Erkrankung sein können, leuchtet ein. Aber auch im Normbereich liegende FSH- und LH-Spiegel können abnorm und Zeichen einer Krankheit sein. Dann nämlich, wenn die Eierstöcke nicht ausreichend funktionieren und zuwenig Hormone produzieren (Ovarialinsuffizienz). Dann sollten die Eierstöcke eigentlich mit hohen FSH- und LH-Spiegeln zu mehr Leistung angetrieben werden. Wenn das nicht passiert und die FSH- und LH-Spiegel nicht erhöht sind, ist das ein Zeichen, dass die Steuerzentren (Hirnanhangsdrüse und Hypothalamus) nicht ordentlich funktionieren, ja dass die Hirnanhangsdrüse oder der Hypothalamus schuld daran sind, dass die Eierstöcke nicht ausreichend Hormone produzieren (das nennt man auch sekundäre Ovarialinsuffizienz).

 

A. Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse
(Die Hirnanhangsdrüse soll FSH- und LH ausschütten. Ist sie geschädigt, ist die Ausschüttung vermindert)

Ursachen:

  • Tumoren
  • andere Raumforderungen (Sarkoidose)
  • Bestrahlungen
  • Verletzungen
  • chirurgische Entfernung der Hirnanhangsdrüse
  • Schädigung der mütterlichen Hirnanhangsdrüse bei der Geburt (Sheehan-Syndrom)
  • Schlaganfälle
  • Autoimmunerkrankungen
  • Eisenablagerungen bei Eisenspeicherkrankheit
  • Veränderungen des GnRH-Rezeptors (GnRH-Rezeptormutationen)
    Damit das vom Hypothalamus ausgeschüttete GnRH die Hirnanhangsdrüse zur FSH- und LH-Produktion antreiben kann, bindet es an bestimmte Rezeptoren ("Andockstellen") auf den Zellen der Hirnanhangsdrüse. Diese Rezeptoren nennt man GnRH-Rezeptoren. Sind diese durch eine Mutation verändert, kann es sein, dass das GnRH nicht mehr andocken kann (oder dass das Andocken keine Reaktion auslöst). Diese erst in den letzten Jahren erkannte Erkrankung könnte die Ursache so mancher Fälle mit erniedrigten FSH- bzw. LH-Spiegeln sein, für die man bisher keine Ursache finden konnte.

       

B. Störungen der Funktion oder Erkrankungen des Hypothalamus
(Der Hypothalamus soll GnRH ausschütten und damit die Hirnanhangsdrüse zur FSH- und LH-Ausschüttung anregen. Ist er geschädigt, ist die GnRH-Ausschüttung und in der Folge auch die FSH- und LH- Ausschüttung vermindert)

Ursachen:

  • Psychogene Störungen
    Umwelt- und soziale Faktoren können die GnRH-Ausschüttung beeinflussen. Häufige, aber schwer sicher nachzuweisende Ursache.
     
  • Chronischer Stress
    Schuld ist wahrscheinlich die vermehrte Endorphin- und CRH-Ausschüttung (CRH ist ein Hormon, das letztlich die Glukokortikoidausschüttung in der Nebenniere steigert)
     
  • Extremsport
    Auch Sport löst Stressreaktionen aus. Daneben sinkt bei niedrigem Körperfettanteil auch die Leptin-Produktion (Leptin ist ein vom Fettgewebe produziertes Hormon. Es fördert die GnRH- und auch die FSH- und LH-Ausschüttung).
     
  • Magersucht (Anorexie)
    Auch hier dürfte die verminderte Ausschüttung des Fetthormons Leptin die Hauptursache für die meist niedrigen FSH- und LH-Spiegel sein
     
  • Angeborene Fehlbildungen (selten)
    Selten kommen angeborene Fehlbildungen vor, die den Hypothalamus oder den Hypophysenstiel mitbetreffen. Z.B. Kallmann-Syndrom (auch Riechstörung) oder Prader-Labhart-Willi-Syndrom.
     
  • Hormonelle Störungen
    Ein zu hoher Spiegel des Hormons Prolaktin (Hyperprolaktinämie), ein zu hoher aber auch ein zu niedriger Spiegel der Schilddrüsenhormone sowie ein zu hoher Spiegel männlicher Hormone (Hyperandrogenämie) können die GnRH-Ausschüttung des Hypothalamus vermindern.
     
  • Andere Ursachen einer Schädigung des Hypothalamus
    • Tumoren, Metastasen
    • andere Raumforderungen (Sarkoidose)
    • Bestrahlungen
    • Verletzungen
    • Schlaganfälle
    • Infektionen

 

C. Hormon-produzierende Tumoren (selten)

Wenn ein Tumor Östrogene, Androgene oder HCG (Human-Chorionic-Gonadotropin) bildet, kann die Produktion von FSH und LH durch Hemmung der Hirnanhangsdrüse und des Hypothalamus unterdrückt werden. Der FSH- und LH-Spiegel im Blut kann daher sinken.
Die Befundkombination hoher Hormonspiegel (z.B. Östradiol, Testosteron, HCG) und niedriges FSH und LH kann an einen Hormon-produzierenden Tumor denken lassen.
Das können Tumoren in den Eierstöcken oder der Nebenniere sein, hormonproduzierende Tumoren kommen aber auch an anderen Stellen vor.
Anmerkung (damit keine unnötige Beunruhigung entsteht): in der Schwangerschaft ist die Kombination hoher Östradiol- und Progesteronspiegel mit niedrigem FSH und LH ganz normal.

 

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Letzte Änderung 2008-03-27

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